Skiliftanlage Vorhegg
Ganzjahres Studie "Erlebnisberg Vorhegg"
Zu Beginn jeder Diskussion rund um die Infrastruktur Vorhegg muss die
Frage gestellt werden,
ob wir uns und ob sich die Ortsoberen uneingeschränkt als "gesunde Gemeinde" und als "Tourismusgemeinde" sehen. Wer das mit einem klaren "Ja" beantwortet, hat und hatte jahrzehntelang auch die Verpflichtung, die Infrastruktur ausreichend zu unterstützen. Die Bevölkerung mit der Nutzung der Anlage, die Ortspolitik mit finanziellen Mitteln.
Seitens der Bevölkerung scheint der klare Wille für den Erhalt gegeben.
Der Rückhalt durch die Gemeinde widerum ist seit jeher eher mau. Einen jährlichen Beitrag in Höhe von weniger als
25.000 Euro steuerte man aus den Tourismusgeldern (!) zu. Für weitere 25.000 Euro sorgte ein Wirtschaftsförderprogramm des Landes Kärnten, das heuer auslief. In anderen Worten wurde die Infrastruktur als regionales Familienskigebiet kategorisch unterfinanziert, kein Euro aus dem sonstigen Gemeindebudget (Gesundheit, Gesellschaft, Sport ...) zugewiesen und keine zukunftsweisenden interkommunalen Lösungen erarbeitet. Stattdessen wird im Ort - teils politisch motiviert - gerne und lauthals über die Anlage und deren Betriebsleitung gemeckert. Meistens dann, wenn ein anderes Lieblingsprojekt erhöhten Finanzbedarf hat.
Spendenaktion "Rettet unser Skigebiet"
Im Herbst 2017 stemmten sich die Bürger von
Oberdrauburg, Dellach und Kötschach-Mauthen mit einer
sensationellen Spendenaktion gegen die Schließung des Vorheggs. Binnen weniger Tage wurden
260.124 Euros aufgebracht.
Fehlende Mithilfe des Bürgermeisters und seines Stellvertreters
Während sich alle Bürgerinnen und Bürger, allen voran die Obleute der Vereine und nicht zuletzt die Betriebe für den Fortbestand aussprachen,
die ganze Region euphorisch PRO VORHEGG agierte und fast jede/r mit Zuversicht spendete, verbrachten der
Bürgermeister Urlaub auf einer Meeresinsel und der
Vizebürgermeister Wanderurlaub in Italien.
Nach ihrer Rückkehr waren die beiden über die Skilift-Europhorie wohl mehr als erstaunt. Spätestens jetzt sollte selbst den absoluten Zweiflern klar gewesen sein, was hier passiert ist.
Die Bevölkerung will den Lift für die Region und vor allem für unsere Kinder erhalten!
Als Dank für die Aktion durften wir 2017/18 einen
Sensationswinter am Vorhegg genießen.
Die folgenden beiden Winter war kärntenweit leider durch Schneearmut gekennzeichnet. Mit welchem Engagement die Mitarbeiter der Vorheggbahn dennoch eine Piste hingezaubert haben, konnten wir alle allabendlich mitverfolgen. Jede Diskussion, wann und ob und wer es besser gemacht hätte, möge man genau mit diesen fleißigen Menschen und der Betriebsleitung führen.
Gleiches gilt für jede Diskussion wie mit den
Spendenmitteln vorsichtig umgegangen wurde und wird. Zuerst wurden Altlasten soweit unbedingt notwendig beglichen (d.h. eine bereits "tote Anlage" wiederbelebt) und dann der laufende Betrieb für 5 Jahre Bestandsgarantie geplant. Dass die Vorheggbahn aufgrund der beiden letzten Winter betriebswirtschaftlich keine leichte Zeit hat, wird wohl jedem klar sein. Der
Gesellschaft und allen Personen dahinter darf aber durchwegs vertraut werden, nicht zuletzt, weil auch ihnen der
Erhalt der Anlage eine Herzensangelegenheit ist.
Studie "Erlebnisberg Vorhegg"
Nach einer ersten Finanzspritze durch das Land Kärnten (im Jahr 2018) und auf Wunsch des
zuständigen Landesrats, wurde im Frühjahr
2019 mit einer
Studie "Erlebnisberg Vorhegg" begonnen, um
neue Fördermöglichkeiten für die Anlage zu eröffnen. Diese konnte im Herbst des Jahres fertig gestellt werden. Danke an dieser Stelle all den Freiwilligen, die sich an den Diskussionsrunden aktiv beteiligt haben.
Noch im Dezember wurde die Ganzjahresstudie Landesrat Sebastian Schuschnig präsentiert. Drei Bürgermeister, alle relevanten Kräfte des Ortes und die Betriebsleitung waren mit LR Schuschnig einig, dass die Studienergebnisse einen klaren und für alle Gemeinden nachvollziehbaren Weg in die Zukunft des Vorheggs vorsieht.
Neben dem Erhalt als Skigebiet geht es um eine ganzjährige Nutzung des Vorheggs für MTB, Wanderer, .... Touristisch im Fokus "Familien mit Kleinkindern".
Seitens der Landesregierung hat
LR Sebastian Schuschnig weiters zugesagt, dass
mit dem Koalitionspartner und allen Referaten die Wege geklärt und vorbereitet werden. Darüber hinaus werde er mit
LR Martin Gruber das Projekt soweit besprechen, dass eine zukünftige
Technologieverschränkung mit dem Nassfeld ermöglicht werden kann.
Aquarena und Hotel
Die Arbeiten an der Studie und erste Planrechnungen wurden
unter Berücksichtigung der Aquarena gemacht. Vor allem weil die beiden Anlagen mit ihrer ortsnahen und familienfreundlichen Lage sich ideal eignen. Weitergedacht griff man auf ein jahrzehnte altes Projekt zurück, das den
Bau eines Hotels überhalb der Aquarena vorsieht. Dass das funktioniert, machen uns die Steiermark und das Burgenland mit ihren Thermen seit geraumer Zeit vor.
2 Wege in die Zukunft
Für Kötschach-Mauthen und
für die ganze Region unteres Lesachtal, Oberes Gailtal und Oberes Drautal bieten sich nun 2 Wege. Entweder weiterwursteln wie bisher, beide Infrastrukturen niederfahren und irgendwann einmal aufzugeben. Oder aber Schritt für Schritt der Studie - auf die sich alle Beteiligten als machbar geeinigt haben - zu folgen.
Es ist die Entscheidung der Bürgerinnen und Bürger. Es ist ihre Wahl!