Urbanisierung im Dorf
Bewusst in Kauf genommene Ortskernzerstörung
Diese Wahrheit ist den Ortsverantwortlichen ebenfalls zumutbar! Wie bei den Einkaufsfahrten in nahegelegene
Konsumzentren gelernt, wünschen sich "Fehlsichtige" Ähnliches vor der Haustür. Unter dem Titel der sozial fairen Nahversorgung setzt man sich mit den Errichtern an den Planungstisch und widerspricht in keinster Weise. Denn schließlich entspricht das Vorhaben ja auch noch der modernen
"Geiz-ist-geil" Mentalität.
Ganz selbstverständlich dürfte man vom Volksvertreter (mit Volkswirtschaftsausbildung) erwarten, dass umfassende gesamtwirtschaftliche Einflüsse und
drohende Negativeffekte auf Ortszentren und bestehende Betriebe vehement in die Diskussion eingebracht werden und den Errichtern ortsverträgliche Grenzen gesetzt werden. Insbesondere Fragen wie: Welche Dimension verträgt ein Ort, etc. ...
Weitsicht: Fehlanzeige!
Zwei Arbeitsplätze entstehen, vier gehen verloren
In der öffentlichen Diskussion werden die neu entstehenden Arbeitsplätze gerne strapaziert. Keine Rede davon, dass gleichzeitig zahlreiche bestehende verloren gehen. Keine Rede davon, dass ein neuer Ortsteil (auch bekannt als "Neu Waltersdorf" oder "Rathaus Village") den beiden
Ortskernen jede faire Chance und damit jede Existenzgrundlage abgräbt. Und nicht zuletzt keine Rede davon, dass das verfügbare
Konsumkapital von genau diesen Anlagen massiv aus der Region
abgezogen wird.
Houston: Wir haben ein Problem!
Wer sich ein wenig mit Volkswirtschaft beschäftigt, kommt an Keynes und seinen Theorien nicht vorbei. Damit eine Region (ein Staat, ein Land oder eben auch ein Ort) wirtschaftlich funktioniert, ist die
gesamtwirtschaftliche Nachfrage die entscheidende Größe für
Produktion und Beschäftigung.
Für die örtlichen Klein- und Mittelbetriebe bedeuten die (inter-)nationalen Ketten nichts Gutes.
Kundenverlust, Umsatzverlust und Arbeitsplatzverlust sind die logische Folge. Mit viel persönlichem Einsatz und Innovationskraft müssen schnellstmöglich neue Geschäftsfelder und Nischen gesucht und gefunden werden. Wer "nur arbeitet" stirbt.
Regionaler Beitrag
Wir kennen keinen CEO einer Lebensmittelkette, o.ä., der in Kötschach-Mauthen Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, eines Gesangs- oder Sportvereins ist. Keiner von denen unterstützt unsere Jugend freiwillig und unbezahlt beim Finden eines guten und gesunden Lebenswegs. Andererseits kennen und schätzen wir alle sehr viele
örtliche Arbeiter/-innen und Unternehmer/-innen, die "zum Ausgleich" in ihrer Freizeit in allen möglichen Vereinen und Organisationen ebenfalls
ihren wertvollen Beitrag für ein gutes gesellschaftliches Miteinander leisten!
Rückblicken wäre es die Pflicht der Ortsoberen gewesen, sich sinnvoll, beschränkend und schützend in die Dimensionierung der Shopping-Anlage einzubringen.
Die Pflicht des Alphas